05. Mai 2021
Sichelzellanämie kann jetzt im Kiwoko Hospital diagnostiziert werden.
Die Sichelzellkrankheit ist eine Erbkrankheit, die vor allem in Afrika und im östlichen Mittelmeerraum auftritt. Durch einen Gendefekt erhält das Hämoglobin eine veränderte Form - ähnlich einer Sichel.
In Afrika sind bis zu 40% heterozygote Merkmalsträger, die meist zwar keine Symptome haben, das defekte Gen aber trotzdem weitervererben können. Ursächlich für diese Häufung ist wohl eine schützende Wirkung vor einer Ansteckung mit Malaria.
Besitzt jemand zwei defekte Gene, kommt es meist schon im Kindesalter zu Krankheitssymptomen. Dazu gehören sogenannte "hämolytische Krisen" mit starken Schmerzen und Organschäden, welche lebensbedrohlich sein können. Die Sichelzellkrankheit trägt zu 25% zur Kindersterblichkeitsrate in Uganda bei, wo jedes Jahr etwa 25.000 Babys mit dieser Krankheit geboren werden. Leider sterben 80% vor ihrem 5. Geburtstag aufgrund von Komplikationen, die sich aus der Krankheit ergeben.
Mit der Finanzierung eines Hb-Elektrophoresegerätes für das Kiwoko-Hospital möchten wir helfen, die Behandlung der Sichelzellkrankheit vor Ort zu verbessern!
Eine kausale Therapie stellt nur die Stammzelltransplantation dar. Wichtig sind Aufklärung und präventive Maßnahmen (wie z.B. Impfungen, Malaria- und Antibiotikaprophylaxe), um Erkrankte vor schweren Komplikationen zu bewahren.
Die Diagnose ist über ein sogenanntes Elektrophorese -Gerät möglich, welches in Afrika aber nur in einigen Krankenhäusern vorhanden ist. Seit April 2021 ist das Gerät am Kiwoko Hospital im Einsatz und hilft, die Erkrankung bei Betroffenen früher zu diagnostizieren und damit auch früher behandeln zu können!
Mehr Informationen zur Erkrankung und der Situation vor Ort erhaltet ihr im Video von Dr. Peter Serwadda (Ärztlicher Direktor) und Ms.Tugume Winnie (Laborassistentin).