30. Okt 2019
Im Rahmen unseres Großprojekts "Akutversorgung Kiwoko" widmen wir uns im Jahr 2021 der nur rudimentär ausgestatteten radiologischen Abteilung.
Wer kennt es nicht: Im Sommer im Freibad ausgerutscht und hingefallen, danach schnell in die Notaufnahme, um ein Röntgenbild zu machen. Wenn man Glück hatte, ist der Arm nur geprellt. Hatte man Pech und der Arm ist gebrochen, folgt – je nach Gusto – ein roter, grüner, oder blauer Gips, auf dem sich dann alle Schulfreunde verewigen dürfen. Als Erinnerung bekommt man das Ganze als CD mit nach Hause. Wenn sich solche Unfälle beim Fußball, oder anderen Sportarten noch öfter wiederholen, hat der ein oder andere vielleicht schon eine ganze Sammlung solcher CDs. Auch wenn diese nicht gerade als Abendunterhaltung dienen, sind die radiologischen Bilder von früheren Knochenbrüchen, oder anderen Verletzungen für zukünftige Arztbesuche von großer Bedeutung und stellen vor allem eine sehr effiziente und ressourcensparende Möglichkeit der Aufbewahrung dar.
Was wäre die Alternative? 1mx1m große Abbildungen, die zur Auswertung in Lichtpanels gesteckt werden müssen, so wie man es bei uns eigentlich nur aus Filmen kennt? Spätestens hier wird klar, dass die Fahrt zum Arzt mit ein paar solcher, nicht gerade handlicher Bilder, um einiges mühseliger werden könnte, als ein paar CDs einzupacken. Immerhin möchte man ja nicht jedem Mitpassagier im Zug sein Innenleben präsentieren, oder?
Was hier überspitzt dargestellt ist, ist im Kiwoko Hospital (noch) Alltag. Bis dato gibt es in der radiologischen Abteilung des dortigen Klinikums keine Software, die die Beurteilung und Archivierung von Bildern auf digitale Weise ermöglicht. Jedes Bild muss auf Röntgenfilm ausgedruckt und mithilfe von chemischen Substanzen entwickelt in Papier- (bzw. Folien-) form in einem entsprechend klimatisierten und abgedunkelten Raum gelagert werden. Eine Vervielfältigung der Bilder ist nicht ohne weiteres möglich – jede Aufnahme stellt ein Unikat dar. Man kann sich vorstellen, dass sich so über die Jahre einiges anhäuft und viel an Platz wegnimmt…
Dazu kommt, dass sowohl Patienten als auch Personal bei der analogen Bildverarbeitung deutlich mehr Röntgenstrahlung ausgesetzt sind, als es mit einer digitalen Lösung nötig wäre. Ursächlich hierfür ist vor allem die erhöhte Belichtungszeit der Aufnahmen.
Diese Strahlung wiederum führt zu einem höheren Risiko für Gewebeschäden und Tumorerkrankungen und stellt damit eine zusätzliche Bürde für das ohnehin belastete Gesundheitssystem dar.
Wir möchten das Kiwoko Hospital daher bei der Anschaffung eines CR Systems unterstützen. CR steht für Computer Radiology. Durch ein solches System wird ermöglicht, Röntgenbilder von einem Röntgengerät statt auf einen Film über eine sogenannte Speicherfolie zu verarbeiten. Im nächsten Schritt können die Bilder dann von der Speicherfolie eingescannt und digital auf einem Computer auch über Jahre hinweg weitaus leichter und effizienter archiviert werden. Da über die digitale Lösung auch eine Vergrößerung einzelner Strukturen möglich ist, können auch sehr kleine Veränderungen erkannt werden. Somit wird auch der medizinische Standard enorm von dieser Anschaffung profitieren.
Besonders im Hinblick auf die ökonomische Bedeutung zeigen sich massive Kostenunterschiede. So beträgt die jährliche Ersparnis bei Nutzung eines CR-Systems anstelle der analogen Methode in der Bildverarbeitung je nach Firma bis zu 80 000€. Während nämlich Röntgenfilm nur einmal bedruckt und danach nicht mehr benutzt werden kann, können die Speicherfolien, mit welchen CR-Systeme funktionieren, bis zu 1000mal verwendet werden. Hierdurch wird ersichtlich, welche Erleichterung und Ressourcenschonung diese Anschaffung für das Kiwoko Hospital bedeuten würde.
In Absprache mit den Verantwortlichen vor Ort soll die zu finanzierende Software von der Firma Health Estate Chandlers LTD stammen, Kostenpunkt sind umgerechnet ca 16 000€.
Damit möchten wir die medizinische Versorgung im Kiwoko Hospital weiter verbessern – denn eine gute und zielgerichtete Bildgebung ist in vielen Fällen für eine erfolgversprechende Behandlung und richtige Therapie unverzichtbar.
> im Kiwoko Hospital besteht momentan keine Möglichkeit zur digitalen Anfertigung und Archivierung von Röntgenbildern.
> Mithilfe eines CR-Systems soll dieser Zustand geändert werden, um Kosten und Ressourcen zu sparen.
> Die zu finanzierende Software soll von der Firma Health Estate Chandlers LTD stammen, Kostenpunkt sind umgerechnet ca. 16 000€.